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Ernst Lemmingweg wurde geboren, allerdings nicht mit diesem Namen. Da er bis in sein jetziges Alter, das er gerne verschweigt, scheu und schüchtern geblieben ist, existieren von ihm weder freigegebene Lebensdaten, noch einigermaßen brauchbare Fotos. Nur so viel scheint sicher: wenn er mag, dann kann er. Aber wann mag er, und warum?
Armand Isidor de Loup kam ebenfalls mit einem anderen Namen zur Welt, aber ganz wo anders. Eine seiner vielfältigen Biografien lautet möglicherweise so: Armand Isidor de Loup, im letzten Jahrtausend in einer Jurte bei Wladiwostok geboren als German Isidorow Rabinovitch Wolofnikoff, reist auf den Spuren eines Ahnen auf weiten Umwegen nach Westen. Glanz und Tragik des zaristischen Reiches, aber auch die Großartigkeit der Natur und ihrer Kreaturen berühren ihn bereits früh. So schreibt und zeichnet er manches Mal schon morgens. Seine Wanderung in den Okzident prägt ihn nachhaltig. Die Begegnung mit dem großen Zeichner und Lautmaler Nicolai Sarafov im tiefen Bulgarien sowie ein nächtliches Picknick mit einem Nachfahren des Grafen Vlad im hohen Rumänien hinterlassen bleibende Eindrücke, ja teilweise heute noch spürbare Spuren bei A. Isidor de Loup. Nach einigen Jahren in der weiten Welt, nach An- und Abnahme der französischen Staatsangehörigkeit und schleichender Gewöhnung an das Deutsche lebt de Loup z. Zt. weitgehend unerkannt und unverstanden im Allgäu.
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